Das 111. Richtfest der Baufirma wurde unser Tag

Chronik einer Bauherrenfam­ilie über die Erlebnisse beim Eigenheimbau (2)

„Alle Gäste sind pünktlich da, nur der Grill fehlt noch!” So begrüßte die Bauherrin die eingeladenen Bauarbeiter sozusagen als Entschuldi- gung dafür, dass der Bauherr noch fehlte. Aber dieses kleine Manko war in wenigen Minuten mit dem Erscheinen des Bauherren behoben und so konnte das Richtfest mit dem Richtspruch des Poliers dennoch fast pünktlich beginnen.

Eine Hürde gab es nach altem Brauch schon noch zu meistern: die Bauherrschaft mußte mit den Zimmer- leuten auf das Dach steigen, um den letzten Nagel unter dem Beifall der Gäste in den Sparren einzuschlagen.

Die anschließende Einlad- ung der Bauherren zum Richtschmaus wurde verbunden mit einem besonderen Dank an die Bauleute für die sehr gute Organisation des Bauablaufes und die gute Qualität der Rohbauleistung. So äußerte man sich angenehm überrascht über das positive Arbeitsklima unter den Bauarbeitern und die saubere Baustellenordnung.

Nach einem solchen Bauabschnitt zeigt sich schon einige Erleichterung auf dem Antlitz der Bauherrschaft. Die Bauherren hatten sich bei der Baufirma für den Kauf eines Ausbauhauses entschieden. Damit verbunden ist natürlich ein erheblicher Anteil von Eigenleistungen, der wiederum den Bauetat deutlich entlasten soll. Gleichzeitig stellt diese Form des Eigenheimbaus doch gewisse Anforderungen sowohl an das Bauunternehmen, als auch an die Bauherrschaft selbst.

Um alle Termine einzuhalten, die oft tagfertig im ausführlichen Bauablaufplan gestellt sind, kam es parallel zur Fertigstellung des Rohbaus darauf an, die Baugrube für den Gastank auszuheben, den Tank einbauen zu lassen und die Grube in Eigenleistung wieder zu verfüllen. Hier war bei sengender Hitze das Teamwork der ganzen Familie angesagt. „Das werden unsere Kinder auch so leicht nicht vergessen”, kommentierten die Eltern das Erlebte doch mit etwas ernsthafter Miene.

Lobend äußerte man sich über die Kooperations- bereitschaft der Baufirma, indem das Material für den Trockenbau, den die Bauherrschaft ebenfalls in Eigenleistung realisieren wird, gleich mit dem Zimmermannskran in das Obergeschoß befördert wurde.

„Nun gilt unser Blick aber schon dem weiteren Bauablauf”, hören wir weiter und sind neugierig darauf, was als Nächstes folgen wird. „In der Woche nach dem Richtfest erfolgt der Einbau der Fenster und der Bautür, die Dachdecker bedecken das Dach und innen beginnt die Rohinstallation der Gewerke Heizung, Sanitär und Elektro, damit der Innenputz aufgebracht werden kann. Unsere Eigenleistungen im Trockenbau müssen bis Ende August erbracht sein, damit der Bauablaufplan insgesamt eingehalten werden kann”, erklärt uns der Bauherr.

Einen Teil des Jahresurlaubs hat die Familie für diese Arbeiten vorgesehen, denn nur zum Feierabend, sozusagen in der zweiten Schicht, die Ausbau- leistungen zuerbringen, das traut man sich eben doch nicht zu. Die Gefahr des Ermüdens und das Eintreten einer Bauverzögerung will man nicht riskieren. Wir sind schon darauf gespannt, wie unsere Bauherrenfamilie diesen doch schwierigen Bauabschnitt meistern wird.

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