­In zwei Wochen ist Einzug

Chronik einer Bauherrenfamilie über die Erlebnisse beim Eigenheimbau (3)

„Das Weihnachtsfest wollen wir in unserem neuen Haus feiern”, hörten wir von unserer Bauherrenfamilie vor rund zweieinhalb Monaten zu unserer Baustellenbesichtigung. Und wie steht es heute mit diesem damaligen Optimismus zu den zeitaufwändigen Eigenleistungen beim Bau eines Ausbauhauses? Der Bauherr will überhaupt keine Zweifel aufkommen lassen: „Das schaffen wir. In knapp zwei Wochen wird der geplante Umzug auf jeden Fall stattfinden, da kommt nichts mehr dazwischen”.

Einen kleinen Unterton haben wir aber doch in der uns bekannten Aufrichtigkeit der Familie bemerkt: „Es war uns in der letzten Zeit schon schwer gefallen, in der knappen Freizeit konsequent unsere Eigenleistungen zu tätigen.  Aber der mit den Ausrüstungsgewerken zur Feininstallation abgestimmte Zeitplan mußte eingehalten werden”, hören wir von der Bauherrin. Und mit Freude in der Stimme berichtet sie vom Familienzusammenhalt in dieser Zeit, wie die heranwachsenden Kinder die Eltern von der Hausarbeit ein gutes Stück entlastet haben. Auch bei der vorbereitenden Planierung der Außenanlagen haben die Kinder fleißig mitgeholfen.

Inzwischen sind die Sanitäranlagen fast fertig und die letzten Schleifarbeiten an den Trockenbauwänden stehen an. Wir schauen dem Bauherrn mit dem Handschleifbrett beim Verputzen der Fugen zwischen den Gipskartonwänden über die Schulter und hören so ganz nebenbei, dass die Hauptarbeit von der Ehefrau geleistet urde. Das ringt uns natürlich unsere Hochachtung ab und so bemerken wir eben auch einen gegenseitigen Stolz auf die gemeinsam geleistete Arbeit. Und doch bleibt uns ein Zweifel, ob die restlichen Innenarbeiten wirklich bis zum geplanten Einzugstermin zu bewältigen sind. Ja, aufrichtig ist man in der Familie schon: „Das werden wir nicht ganz schaffen. Der Sanitärraum mit WC und Dusche im Erdgeschoss reicht erst mal aus, so dass wir uns beim Ausbau des Badezimmers im Obergeschoss etwas mehr Zeit lassen wollen und die Auswahl der Fußbodenfliesen im Eingangsbereich wollen wir auch in Ruhe vornehmen. Ein guter PVC-Belag soll es erst mal tun”. Warum auch nicht - oft gilt noch: „Gut Ding braucht gut Weile.”

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